Hier nun meine Anleitung zum Ätzen von Glas auf deutsch!
Zu erst einige wichtige Sicherheitshinweise:
Die Creme ist stark ätzend, deshalb sollte sie auf keinen Fall von Kindern verwendet werden, auch nicht in der Nähe von Kindern oder Haustieren (und sicher aufbewahren)!!!
Bitte mit Einweghandschuhen arbeiten, damit nicht an die Haut kommt und das Glas frei von Fingerabdrücken bleibt!
Und damit nichts in die Augen kommt, wäre eine Schutzbrille von Vorteil!
Sollte doch etwas passieren, bitte sofort den Arzt anrufen und die Dose für weitere Info (Zusammenstzung usw.) zur Hand haben!
Was man braucht:
Ätzcreme
Gläser / Spiegel
Küchenkrepp
Kreppklebeband
Pinsel
Motiv als Negativ Klebefolie geschnitten
evtl. Übertragungsfolie
Als erstes das Glas mit Glasreiniger reinigen und nur noch mit Einweghandschuhen anfassen, damit keine Fingerabdrücke drauf kommen. Die Stellen wären sonst leicht fettig und würden das Ätzergebnis beeinträchtigen.
Nun das vorher ausgeschnittene Motiv als Negativ evtl. mit Übertragungsfolie (weiters zum Thema Folien weiter unten) auf dem Glas anbringen und mit Rakel oder Teigschaber eventuelle Luftblasen heraus drücken. An der Innenseite des Glases kann man gut erkennen, ob alle Luftblasen raus sind.
Nun um das Motiv herum Kreppklebeband kleben, dies soll verhindern, dass die Ätzcreme über das Motiv hinaus herunterläuft und auf die Stellen kommt, die nicht geätzt werden sollen.
Ätzcreme und Glas sollten möglichst Raumtemperatur haben.
Die Ätzcreme so dick mit einem Pinsel auftragen, dass das Motiv nicht mehr zu erkennen ist.
Die Ätzcreme braucht nur etwa 1 Minute Einwirkzeit!!!
Anschließend die Creme mit dem Pinsel wieder vom Motiv nehmen.
Tipp: Die gebrauchte Creme kann man auch in ein kleines Kunststoffdöschen (aus der Apotheke) geben und verschlossen für den weiteren Gebrauch aufbewahren!
Mehr dazu weiter unten!
Die Reste der Ätzcreme mit einem Stück Küchenkrepp vorsichtig abnehmen.
(Bitte das benutzte Küchenkrepp auch von Kindern und Haustieren fernhalten!)
Nun unter fließendem lauwarmen Wasser abspülen und dabei die Klebefolie und Krepp abziehen.
Tipp: Nicht unbedingt an der Edelstahl-Küchenspüle arbeiten, denn die Creme kann auf der unschöne Verfärbungen erzeugen!
(Meine Spüle ist nun an einer Stelle bronze-farbend...)
Ich habe dann das Glas noch mit Spüli gereinigt und anschließend abgetrocknet.
Fertig ist das geätzte Glas!
Nur leider lässt sich der schöne Effekt nicht so toll fotografieren.
Mit einem Teelicht drin kann man es etwas besser erkennen.
Problembehebung / Tipps:
Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr recht schnell feststellen müsst, dass die Ätzcreme nicht so schön geschmeidig ist, sondern Krümel / Kristalle enthält.
Das führt zu einem ungleichmäßigen Ätz-Ergebnis!
Um dieses Problem zu lösen, müsst ihr die Creme vor der Benutzung ein paar Stunden lang erwärmen.
Im Winter kann man sie dazu einfach auf die Heizung stellen.
Ich habe eine alte kleine Thermoskanne, in die ich heißes, aber nicht kochendes Wasser fülle. Mit einem Faden unterhalb des (gut verschlossenen) Deckels lasse ich die Dose mit der Ätzcreme in das heiße Wasser herab und schließe die Thermoskanne.
Bitte keine Thermoskanne, Topf oder ähnliches verwenden, was noch für Lebensmittel genutzt wird!!!
Nach ein paar Stunden nehme ich die Dose aus der Thermoskanne, schüttel es lange und kräftig durch und rühre mit dem Pinsel. Dabei merkt man meist, ob sich alle Kristalle aufgelöst haben. Falls nicht, bitte weiter erwärmen und schütteln.
Ist die Creme wieder schön gleichmäßig, stellt sie zur Seite und bereitet das nächste Objekt vor.
Nun müsste die Creme so weit abgekühlt sein, dass sie die selbe Temperatur hat, wie das Glas.
Wenn ihr die Ätzcreme ein zweites, drittes usw. mal benutzt, kann sich die Einwirkzeit verlängern. Aber nur um etwa 1 - 3 Minuten.
Bitte die Creme nicht zu lange auf dem Glas lassen, es bringt optisch nicht mehr, greift aber die Oberfläche tiefer an.
Zum Thema Folien für die Motive:
Falls das ausgesuchte Motiv mehrere Einzelteile enthält, solltet ihr es mit Übertragungsfolie auf dem Glas anbringen.
Diese wird dann nach dem Andrücken der Folie abgezogen.
Probiert vorher aus, wie gut die Folien kleben.
So manche billige Discounter- oder Baumarktware klebt nicht so toll und würde dadurch zu einem unschönem Ergebnis führen, weil etwas von der Ätzcreme darunter laufen könnte.
Bei hochwertigen Objekten empfehle ich, auch hochwertige Klebefolien zu benutzen! Was nutzt es denn, wenn man an der Folie gespart hat, aber dann ein teures Glas ruiniert ist!?!
Zum Thema Glas:
Es ist durchaus möglich, dass ihr ein tolles Motiv auf ein Glas anbringt und nach dem Ätzvorgang nichts zu sehen ist. Das passiert zwar selten, kommt aber vor.
Nicht jede Glasart führt zum selben Ergebnis.
Ich habe zwar noch kein hochwertiges Kristallglas (gibt es mit verschieden hohem Anteil von Blei) geätzt,
aber dennoch musste ich feststellen, dass sich so manches Senfglas besser ätzen lässt, als das ein oder andere Wasserglas von bekannten Firmen.
Am Besten, man probiert es am Boden des Glases erst aus, bevor man ein hochwertiges Glas anschließend wegwerfen muss.
So, ich hoffe, ich konnte euch hiermit ein paar nützliche Tipps geben.
Ihr dürft mich natürlich gern anschreiben, wenn ihr weitere Tipps zur Ergänzung habt!
Und auch für Fragen stehe ich euch gern zur Verfügung!
Und nun viel Spaß beim Ätzen!!!
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